B9_fortl. Nr.-875 Grüße aus Hilden

150 Jahre Bahnhof

Im Jahr 1874 wurde der Hildener Bahnhof eröffnet und damit eine neue Ära für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eingeläutet. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Hildenerinnen und Hildener auf die nächstgelegenen Bahnhöfe in Düsseldorf Benrath und Solingen Ohligs angewiesen, um Güter zu transportieren und Personen zu befördern. Der Bau unseres eigenen Bahnhofs war nicht nur ein architektonischer Fortschritt, sondern auch ein entscheidender Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Modernisierung unserer Gemeinde.


  • Das Gebäude

    Der Bahnhof ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Architektur des späten 19. Jahrhunderts, das in einem harmonischen Zusammenspiel von klassizistischen und schlichten Formen gestaltet ist. 

    Das Empfangsgebäude präsentiert sich mit einer langgestreckten Silhouette und symmetrisch angeordneten, leicht vorgebauten Seitenflügeln. Die Hauptfassade, ursprünglich backsteinsichtig, weist sieben Fensterachsen auf, während die vortretenden Eckrisalite mit ihren Dreiecksgiebeln das Gesamtbild dynamisch ergänzen. Der zarte Altrosaton des Anstrichs erinnert an die elegante Farbgebung des nahegelegenen Schlosses Benrath und verstärkt den harmonischen Gesamteindruck.

    Ein markantes architektonisches Element ist das Uhrengehäuse mit seinem barocken Schweifgiebel, das einen reizvollen Kontrast zur klaren Linienführung des Gebäudes bildet. Diese stilistischen Merkmale verleihen dem Empfangsgebäude nicht nur zeitlose Eleganz, sondern auch eine spürbare Verbindung zu historischen Bauwerken, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. Die gelungene Kombination aus schlichten und prunkvollen Elementen macht das Gebäude zu einem herausragenden Beispiel seiner Zeit.

  • Meilensteine

    19. November 1874 - Hilden erhält seinen eigenen Bahnhof und damit einen wichtigen Anschluss an das wachsende Bahnnetz. Dies markiert den Beginn einer neuen Ära in der Mobilität für die Bürger der Stadt.

    1977 - Eröffnung der zweiten Haltestelle „Hilden Süd“. Diese Erweiterung verbessert die Erreichbarkeit und die Anbindung für die Bewohner im Süden der Stadt.

    26. September 1980 - Inbetriebnahme der ersten S-Bahnlinie zwischen Solingen und Düsseldorf, die zwei Haltestellen in Hilden bedient. Diese neue Verbindung bringt einen bedeutenden Fortschritt in der regionalen Verkehrsanbindung.

    1995 - Das Bahnhofsgebäude wird an vier Investoren verkauft. Die Pläne für den Umbau in ein Hotel ziehen sich über die nächsten 12 Jahre und bleiben zunächst in der Warteschleife.

    23. Februar 2000 - Das Empfangsgebäude des Bahnhofs wird in die Liste der Baudenkmäler aufgenommen (Nummer 54). Diese Auszeichnung unterstreicht die historische und architektonische Bedeutung des Gebäudes für die Stadt Hilden.

    2006 - Die Stadt Hilden erwirbt das Bahnhofsgebäude und beginnt mit der Sanierung. Damit wird der Weg für die zukünftige Nutzung und Erhaltung des historischen Bauwerks geebnet.